Landrat Wolfgang Blasig (SPD) soll die wirtschaftlich schwer angeschlagene Bad-Belziger Stein-Therme wieder flott machen. Dazu soll der Verwaltungs-chef von Potsdam-Mittelmark in den Aufsichtsrat der maroden Kur- und Freizeit GmbH (Kuf) gehen und dessen Vorsitz übernehmen. Die Fraktionen der CDU und der Freien Wähler in der Stadtverordnetenversammlung wollen demnächst einen entsprechenden Antrag stellen.
Landrat Wolfgang Blasig (SPD) soll die wirtschaftlich schwer angeschlagene Bad-Belziger Stein-Therme wieder flott machen. Dazu soll der Verwaltungs-chef von Potsdam-Mittelmark in den Aufsichtsrat der maroden Kur- und Freizeit GmbH (Kuf) gehen und dessen Vorsitz übernehmen. Die Fraktionen der CDU und der Freien Wähler in der Stadtverordnetenversammlung wollen demnächst einen entsprechenden Antrag stellen.
„Die Therme einfach zu schließen bringt nichts“, erklärte CDU-Fraktionschef Jürgen Gottschalk dieser Tage in einem MAZ-Gespräch. Doch in dieser Konstellation dürfe das Bad nicht weiter in die Verluste getrieben werden, sagte der Politiker. Es sei schade, dass der Kreistag seinen Sitz im Aufsichtsrat nicht mehr nutze. „Der Kreis hat viel Geld zur Sanierung beigesteuert, er sollte auch seine Kontrollfunktion wahrnehmen“, forderte der Fraktionschef.
Gottschalk betonte, dass dieser Vorstoß einzig im Sinne der Stadt und der Therme sei. „Es geht nicht um die Person Timo Neumann“, sagte er mit Blick auf den Kuf-Geschäftsführer.
Der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes, Jürgen Terp, erklärte, der Landrat könne als Chef des Aufsichtsrates der Kuf die Therme für Bad Belzig erhalten. „Wir werden ihn deshalb bitten, diesen Posten zu übernehmen.“ Viele Menschen in der Kurstadt seien sich mittlerweile einig darüber, dass Bad Belzig die Therme nicht mehr allein unterhalten könne, sagte Terp, der auch Stadtverordneter ist. „Schon gar nicht mit der Kuf.“ Derzeit führt die Bündnisgrüne Ursula Schwill deren Aufsichtsrat.
Ebenso wie sein Fraktions-chef fordert auch Terp eine Auflösung der Kuf und eine Betreibung der Therme durch die kommunalen Stadtwerke. Bei den Freien Wählern begrüßt man den Vorstoß der Christdemokraten. „Das ist eine überlegenswerte Idee“, sagte Fraktionschef Jens Helbig auf Anfrage dieser Zeitung. Er verwies auf die Obermain-Therme im fränkischen Bad Staffelstein (Bayern), die unter Beteiligung des dortigen Landkreises Lichtenfels geführt werde. Dem Vernehmen nach soll es bereits Gespräche zwischen Vertretern der mittelmärkischen CDU und dem Landrat gegeben haben.
Die Besucherzahlen in der Bad-Belziger Therme sind im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Wie die neue Vermarktungsbeauftragte der Kuf, Alexandra Beute, gegenüber der MAZ bekanntgab, sind im Jahr 2011 insgesamt 147 073 Gäste in das Bad am Kurpark gekommen. Das sind laut Beute 5500 Ticketkäufer mehr als noch im Jahr davor, was einem Zuwachs von 3,9 Prozent entspricht. Rund 180 000 Gäste sind das Ziel.
Die Stadt Bad Belzig muss der kommunalen Kuf auch in diesem Jahr wieder rund eine Million Euro überweisen. (Von Hermann M. Schröder)