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Wolff will Zugriff auf das Bad
Stein-Therme Hotelinvestor sucht weiter nach Geldgebern / Baustart erneut verschoben
Im Zusammenhang mit der geplanten Ansiedlung eines Hotels neben der Bad Belziger Stein-Therme gibt es eine überraschende Wendung. Der Investor will einen Zugriff auf das städtische Heilbad.
Der Berliner Projektentwickler Norbert-Jörg Wolff sucht eigenen Angaben zufolge weiter nach Kreditgebern für das von ihm geplante Kurparkhotel in BAD BELZIG. Dessen Baustart hat er erneut verschoben. Das Haus werde nicht mehr, wie bislang angekündigt, zum Deutschen Wandertag im Juni des kommenden Jahres fertig, erklärte Wolff vorgestern Abend in BAD BELZIG. Die Arbeiten könnten frühestens in vier Monaten beginnen, so der Projektentwickler. Die Fertigstellung sei nun für den Herbst 2012 vorgesehen, aktualisierte er den Zeitplan.
„Ich bin momentan mit drei Banken wegen der Finanzierung des Vorhabens im Gespräch“, sagte Wolff vor rund 35 Zuhörern einer von der CDU und den Freien Wählern organisierten Veranstaltung zur Zukunft der Stadt im BAD BELZIGer Hotel „Burg Eisenhardt“.
Davon würden zwei Geldhäuser einen klar geregelten Einfluss des Hotelinvestors auf die städtische Stein-Therme zur Bedingung für ihre Verträge mit ihm machen, berichtete Wolff. Eine weitere Bank würde von ihm statt der Mitbestimmungsklausel ein zusätzliches Eigenkapital von rund 3,2 Millionen Euro fordern. „Diese Variante ist wirtschaftlich für mich nicht darstellbar“, schloss Wolff den Kontrakt aus. Er bringe ungefähr 1,8 Millionen Euro Eigenkapital mit, sagte der Projektentwickler.
Die geforderte Mitbestimmung in der Therme könne über eine eigene, noch zu gründende Betreibergesellschaft erfolgen, erläuterte der Unternehmer. „Das kann eine Managementgesellschaft sein, die zwischen der Kuf (Kur- und Freizeit GmbH/Anm. d. Red.) und dem Hotelbetreiber besteht“, sagte er. „Was würde denn passieren, wenn die Therme geschlossen werden würde?“, frage Wolff und gab selbst die Antwort. „Dann könnte ich das Hotel auch gleich abschließen, am besten mit dem gleichen Schlüssel.“ Die Mitbestimmung in der Therme müsse also geregelt werden, forderte Wolff.
Mit seinen Äußerungen sorgte der Investor für Verblüffung. „Ich höre davon zum ersten Mal“, sagte Jürgen Gottschalk, Chef der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Angesichts dieser Entwicklung frage er sich, wieso die Stadt einen neuen Kuf-Chef suche.
„Das ist ja eine völlig neue Situation“, stellte auch der sachkundige Einwohner der Freien Wähler im Finanzausschuss, Martin Schieder, fest.
Er selbst wisse auch erst seit drei Wochen von den Bedingungen der beiden erwähnten Banken, erklärte Norbert-Jörg Wolff. Vor einer Woche habe er dann Bürgermeisterin Hannelore Klabunde (parteilos) davon in Kenntnis gesetzt, sagte Wolff am Donnerstagabend.
Weder Klabunde noch Kurortkoordinator Christian Kirchner waren in der Veranstaltung anwesend.
Tief besorgt zeigte sich der stellvertretende Vorsitzende des Bauausschusses, Günter Windrich (CDU). „Andere Projekte von ihnen kommen wohl auch nicht so voran?“ fragte er Wolff. „Wir machen uns Sorgen, dass es auch in BAD BELZIG stecken bleibt.“ Windrich spielte damit offensichtlich auf ein Hotelvorhaben Wolffs in Sassnitz an, das jetzt aus dessen Firmenpräsentation verschwunden ist. „Ich verbitte mir, dass Stadtverordnete hinter meinem Rücken Nachforschungen über mich anstellen“, entfuhr es dem Projektentwickler lautstark. Die Antwort blieb er Windrich jedoch schuldig.
Hermann M. Schröder
„Ich bin momentan mit drei Banken wegen der Finanzierung des Vorhabens im Gespräch“, sagte Wolff vor rund 35 Zuhörern einer von der CDU und den Freien Wählern organisierten Veranstaltung zur Zukunft der Stadt im BAD BELZIGer Hotel „Burg Eisenhardt“.
Davon würden zwei Geldhäuser einen klar geregelten Einfluss des Hotelinvestors auf die städtische Stein-Therme zur Bedingung für ihre Verträge mit ihm machen, berichtete Wolff. Eine weitere Bank würde von ihm statt der Mitbestimmungsklausel ein zusätzliches Eigenkapital von rund 3,2 Millionen Euro fordern. „Diese Variante ist wirtschaftlich für mich nicht darstellbar“, schloss Wolff den Kontrakt aus. Er bringe ungefähr 1,8 Millionen Euro Eigenkapital mit, sagte der Projektentwickler.
Die geforderte Mitbestimmung in der Therme könne über eine eigene, noch zu gründende Betreibergesellschaft erfolgen, erläuterte der Unternehmer. „Das kann eine Managementgesellschaft sein, die zwischen der Kuf (Kur- und Freizeit GmbH/Anm. d. Red.) und dem Hotelbetreiber besteht“, sagte er. „Was würde denn passieren, wenn die Therme geschlossen werden würde?“, frage Wolff und gab selbst die Antwort. „Dann könnte ich das Hotel auch gleich abschließen, am besten mit dem gleichen Schlüssel.“ Die Mitbestimmung in der Therme müsse also geregelt werden, forderte Wolff.
Mit seinen Äußerungen sorgte der Investor für Verblüffung. „Ich höre davon zum ersten Mal“, sagte Jürgen Gottschalk, Chef der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Angesichts dieser Entwicklung frage er sich, wieso die Stadt einen neuen Kuf-Chef suche.
„Das ist ja eine völlig neue Situation“, stellte auch der sachkundige Einwohner der Freien Wähler im Finanzausschuss, Martin Schieder, fest.
Er selbst wisse auch erst seit drei Wochen von den Bedingungen der beiden erwähnten Banken, erklärte Norbert-Jörg Wolff. Vor einer Woche habe er dann Bürgermeisterin Hannelore Klabunde (parteilos) davon in Kenntnis gesetzt, sagte Wolff am Donnerstagabend.
Weder Klabunde noch Kurortkoordinator Christian Kirchner waren in der Veranstaltung anwesend.
Tief besorgt zeigte sich der stellvertretende Vorsitzende des Bauausschusses, Günter Windrich (CDU). „Andere Projekte von ihnen kommen wohl auch nicht so voran?“ fragte er Wolff. „Wir machen uns Sorgen, dass es auch in BAD BELZIG stecken bleibt.“ Windrich spielte damit offensichtlich auf ein Hotelvorhaben Wolffs in Sassnitz an, das jetzt aus dessen Firmenpräsentation verschwunden ist. „Ich verbitte mir, dass Stadtverordnete hinter meinem Rücken Nachforschungen über mich anstellen“, entfuhr es dem Projektentwickler lautstark. Die Antwort blieb er Windrich jedoch schuldig.
Hermann M. Schröder